Bei der Videoaufzeichnung einer Unterrichtssimulation
gibt ein/e Seminarteilnehmer/in als Lehrer-Darsteller/in eine
kleine Unterrichtsprobe (zwischen 5 und 15 Minuten), die anderen
nehmen an dieser Inszenierung als Schüler-Darsteller teil
(ggfs. einige auch als Beobachter und Protokollanten). Die Lehrer-Darsteller
erhalten vor dem Unterricht eine kurze Einweisung in das Vorhaben
(z.B. Einführung in ein neues Thema, Stellen und Erläutern
eines Arbeitauftrags, Diskussion eines aktuellen schulischen Themas
wie 'Handys im Unterricht' oder auch eine Mini-Lektion, z.B. ein
mathematisches Rätsel, eine zu zweit zu lösende handwerkliche
Aufgabe o.ä.). Je nach Umfang der Lektion erhalten die Lehrer-Darsteller
ausreichend Zeit zur Vorbereitung. Bei einigen Mini-Lektion sind
die Schüler-Darsteller schriftlich instruiert, Fragen zu
stellen oder Tätigkeiten auszuführen, die für den
unerwartet sind und auf die er dann in der Situation möglichst
geschickt reagieren sollte. Eine Sammlung erprobter Simulationsideen
einschließlich der dafür erforderlichen Materialien
enthält der Band "Über Unterrichtsqualität
ins Gespräch kommen" (Mühlhausen 2011).
Die Videografie von Unterrichtssimulationen und deren nachträgliche
Besprechung im Seminar ist eine günstige Vorbereitung auf
die Videografie von Lehrproben. Es gibt Ausbildungsstandorte,
in denen angehende Lehrer/innen verpflichtet sind, sich bei Unterrichtssimulationen
im Rahmen eines Micro-teaching videografieren zu lassen, um daran
eine schriftliche „Videoselbstanalyse“ vorzunehmen. Solche „Videoselbstanalysen“
sind Bestandteil des während der Ausbildung anzulegenden
Portfolios.