In einem Unterrichtsvideos ist nur die gefilmte Unterrichtsepisode,
das 'nackte' Video als solches, zu betrachten. Unterrichtvideos
werden seit Ende der 70er Jahre in der deutschsprachigen Lehrerausbildung
genutzt, sind aber aufgrund ihrer medialen Beschaffenheit eine
Randerscheinung geblieben.
In einem multimedialen Unterrichtsdokument wird die Videoaufzeichnung
angereichert mit weiteren Dokumenten, die zum Verständnis
von Planung und Durchführung des Unterrichts sowie für
seine Auswertung von Bedeutung sind (z.B. Schulbuchtexte, fachdidaktische
Ansätze, Lehrplanauszüge, der Unterrichtsentwurf, im
Unterricht behandelte Folien, Arbeitsblätter, Musikstücke
sowie die Wortprotokolle zu den Videoszenen, Arbeitsergebnisse
der Schüler und Einschätzungen zum Unterricht).
Im Idealfall dokumentiert ein multimediales Unterrichtsdokument
ein Unterrichtsvorhaben von seiner Entstehung über den Verlauf
bis hin zu seinem Ertrag (so z.B. die "Hannoveraner
Unterrichtsbilder"als Prototyp einer multimedialen Unterrichtsdokumentation
im deutschsprachigen Raum).
Der große Vorzug multimedialer Unterrichtsdokumente gegenüber
den 'klassischen' Unterrichtsvideos der 70er und 80er Jahre besteht
darin, dass alle Video-, Text-, Bild- und Audiodokumente in digitaler
Form vorliegen und von einem 'Abspieler' (PC, Notebook oder Tablet)
aufgerufen, projeziert und unkompliziert weitergereicht werden
können.